Soon

Ich sehn‘ mich so nach einem Land
der Ruhe und Geborgenheit
Ich glaub‘, ich hab’s einmal gekannt,
als ich den Sternenhimmel weit
und klar vor meinen Augen sah,
unendlich großes Weltenall.
Und etwas dann mit mir geschah:
Ich ahnte, spürte auf einmal,
daß alles: Sterne, Berg und Tal,
ob ferne Länder, fremdes Volk,
sei es der Mond, sei’s Sonnenstrahl,
daß Regen, Schnee und jede Wolk,
daß all das in mir drin ich find,
verkleinert, einmalig und schön
Ich muß gar nicht zu jedem hin,
ich spür das Schwingen, spür die Tön‘
ein’s jeden Dinges, nah und fern,
wenn ich mich öffne und werd‘ still
in Ehrfurcht vor dem großen Herrn,
der all dies schuf und halten will.
Ich glaube, das war der Moment,
den sicher jeder von euch kennt,
in dem der Mensch zur Lieb‘ bereit:
Ich glaub, da ist Weihnachten nicht weit!

Hermann Hesse
(1877 -1962)

© Sabine Bruckner

For Debbie´s One Word Sunday Challenge: Soon

11 Gedanken zu “Soon

  1. Een schot in de roos! Één geweldig kerstgedicht van Herman … Ik ken hem wel en zijn: ‚Een golfje op de stroom‘, ondertitel AFORISMEN ligt binnen hand bereik … Één klein golfje doen van Herman?
    „Geluk kan men slechts bezitten zolang men het niet ziet.“ Herman
    Achteraf zie je pas, hoe veel geluk je had … Ja, 50 jaar geleden en toen was ook iedereen zo blind als een stomme koe. * http://www.friedabblog.wordpress.com * Amsterdam, 20 – 12 – 2020

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