Hinter der Tür #3

Es ist soweit. Die Sukkas sind aufgebaut, geschmückt und bereit. In einigen Stunden geht es los – Erev Sukkot – das Laubhüttenfest. Das Fest der Freude. Eine Zeit, um gemeinsam in der Laubhütte zu sitzen, Gäste zu empfangen und sich gemeinsam zu freuen. Sich zu freuen ist eigentlich auch nicht optional – es ist Gebot, sich zu freuen, während des gesamten Festes. Es ist auch eine Freude, in guter Gesellschaft eine schöne Zeit zu verbringen, gemeinsam in einer bunt geschmückten Laubhütte.

Dieses Jahr ist nur vieles anders, viele befinden sich im Lockdown und die Freude ist getrübt. Anstatt zusammen zu kommen heißt es Abstand halten, die Gäste bleiben aus, ja viele können nicht einmal die eigene Familie sehen. Wir sind in einem Ausnahmezustand und viele haben berechtigte Sorgen. Schwer sich dann hinzusetzen und sich zu freuen. Als ich vor Jahren das erste Mal davon hörte, dass es ein Gebot gibt sich zu freuen, fand ich das etwas sonderbar. Doch eigentlich so sonderbar ist es vielleicht gar nicht … wir neigen alle dazu, uns zu sehr den Kopf zu zerbrechen und uns Sorgen zu machen. Viel unnötig verschwendete Zeit, weil vieles, worüber man sich so sorgt, in Wahrheit nie eintrifft. Also warum nicht eine Pause davon machen und sich freuen, trotz der schwierigen Umstände und der ungewissen Zukunft.

Das Fest erinnert an die Wanderung des Volkes Israel durch die Wüste. In dieser Zeit lebten sie in Laubhütten, welche uns daran erinnern sollen, dass unsere Zeit auf Erden begrenzt ist und alles Materielle vergänglich. Wie vergänglich vieles ist, hat uns das letzte Jahr wohl gelehrt und wie schnell sich alles ändern kann. So nutzen wir die Zeit, um den Blick auf das Wichtige zu werfen und dankbar zu sein und uns zu freuen an all dem Guten, das uns gegeben ist.

Hier noch ein kurzer Filmtip. Ushpizin – was übersetzt „die Gäste“ bedeutet findet zum Laubhüttenfest in Jerusalem statt und gibt einen unterhaltsamen Einblick was sich so zum Fest ereignen kann… man sucht sich seine Gäste wohl nicht immer aus.

Sukkot Sameach!
Schönes Wochenende!
Shabbat Shalom und bis bald hinter den Türen!

© Sabine Bruckner

4 Gedanken zu “Hinter der Tür #3

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